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Bild einer eingezäunten Grabstätte

Wätjens Park

Der idyllische Wätjenspark mit der schlossartigen Villa im Zentrum ist die älteste Parkanlage in Bremen Nord und hat turbulente Zeiten hinter sich, die nicht immer schön waren. 1830 angelegt wechselte er seit seiner Gründung von Hand zu Hand, verkam als Industriegelände, wurde zwangsversteigert und stieg nach seiner Sanierung wie Phönix aus der Asche.

In der Zeit zwischen 1830 und 1917 wurde der Park von mehreren Generationen der Bremer Reederfamilie Wätjen angelegt, nach Plänen von Isaak Hermann Albert Altmann. Seine unvergleichliche Lage mit Aussicht über die weite Wesermarsch und die Weser machte ihn schon damals zu einer viel beachteten Parkanlage. Die in alle Welt verstreuten Mitglieder der Familie Wätjen versorgten den Park mit allerlei exotischen Gehölzen, von denen noch heute einige besondere Exemplare, wie die Nordamerikanische Gurkenmagnolie oder einige Riesenmammutbäume erhalten sind. Der größte Teil des Baumbestandes besteht jedoch in heimischen Baumarten, wie Buchen, Stieleichen, Roteichen, Robinien und Bergahorn.

1858 ließ Christian Heinrich Wätjen dort einen Sommersitz im Tudorstil errichten und erweiterte die Parkanlage. Mit Beginn des 1. Weltkrieges erlebte das Haus Wätjen jedoch seinen wirtschaftlichen Untergang. Der Park, mit allen Gebäuden, wurde aufgeteilt und ging an die benachbarten Betriebe.

Während sich die umgebende Landschaft des Parkes mit dem Entstehen der Bremer Vulkan Werft in eine Industrielandschaft verwandelte, fiel der Wätjens Park als Teil davon in einen Dornröschenschlaf.

Im Mai 1998 kam er als Teil der Vulkan-Konkursmasse in die Zwangsversteigerung. Im März 1999 wurde der Park mit seinen Immobilien an einen Privatmann verkauft. Als man dann später Platz für Vulkan-Ausgleichsflächen und vor allem eine Erschließungsstraße brauchte, wurde die Grünanlage von der Stadt zurückgekauft und seit einigen Jahren von dem früheren Bauamt Bremen Nord und Umweltbetrieb Bremen im Sinne der Ausgleichsforderungen nach dem Naturschutzgesetz Stück für Stück saniert. Dazu gehörten unter anderem die Neuanpflanzung von Bäumen, Wiederherstellung von Wiesenflächen, die Herstellung eines neuen Geesthanges oder die Anlage von Teichen.

Heute spaziert der Besucher wieder durch das historische Tor, über neue Wege vorbei an wogenden Rasenflächen, Streuobstwiesen und Gartentempelchen aus dem 19. Jahrhundert. Tatkräftig von einem Förderverein unterstützt wird das Ziel verfolgt, diesen Landschaftspark auf Basis von Pflanzenverwendung und Gestaltungsabsichten des 19. Jahrhunderts wiederherzustellen und für zukünftige Generationen zur Freizeit- und Erholungsnutzung zu bewahren und zu entwickeln.

[MAP KLEIN 16930]