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Gartenlabyrinth im Heinekens Park

Heinekens Park

Diese schöne Parkanlage in Oberneuland trägt ihren Namen nach Bürgermeister Christian Abraham Heineken. Er lebte von 1752 bis 1818, stammte aus einer bremischen Arztfamilie, studierte Jura und war bereits mit 27 Jahren Ratsherr in Bremen. Zusammen mit dem Senator Johann Gildemeister hat er die erste trigonometrische Vermessung Bremens und seiner Umgebung vorgenommen.

Bevor Heineken diesen Besitz erwarb, war das Grundstück, ein ehemaliges Vorwerk, unter den Familien von Post und Dr. Schumacher stetig als Landsitz wohlhabender Bremer Bürgerfamilien erweitert worden. Der Hofrat Dr. Albert Schumacher war Gesandter in Kopenhagen, und so kam es, das Nachbildungen der Statuen aus dem Schloss Fredensborg nach Oberneuland kamen. Sie stellten die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde dar. Eine dieser Statuen, die Erde, befindet sich heute im Park des Focke-Museums und die drei anderen wie ursprünglich im Park des Landgutes Heineken. Die eigentliche Parkgestaltung schuf Senator Dr. Fr. W. Heineken in den Jahren 1832 bis 1837.

Das Gartendenkmal verdankt seine Existenz der Vorliebe wohlhabender Bürgerfamilien für das Landleben, in Form von Sommerwohnungen und Gartenarealen. Mitte des 18. Jahrhunderts zählte man 76 solcher Vorwerke. Diese Vorliebe ist durch familiäre Anregungen, aus der Beschäftigung mit anderen Parkschöpfungen, durch Kontakte mit Fachleuten (Bosse, Altmann) professionell weiterentwickelt worden und enthält aus seiner Entwicklung mehrere Stilelemente. Bei der Anlage des 27 ha großen Parks wirkte I.H.A. Altmann mit, dem wir auch die Bremer Wallanlagen verdanken.

Heinekens Park war zunächst in französisch-holländischem Stil - bürgerlicher Barockgarten mit Putten und kunstvoll geschnittenen Hecken - angelegt. Dann aber - in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Teilen - im romantisierenden Landschaftsstil umgestaltet worden. Diese Bewegung gegen die Natur als Kunstprodukt, gegen die Unnatur, war von England ausgegangen und fand in der bremischen Gartenkunst bis zum heutigen Tag einen fruchtbaren Boden. Einzigartig ist das im Park befindliche Heckentheater, das um 1770 angelegt wurde. Deshalb waren die Stadtväter besonders glücklich, daß sie trotz Bebauung des rückwärtigen Geländes den als kulturgeschichtliches Denkmal unersetzlichen Park erhalten konnten. 1975 wurde Heinekens Park zum Teil öffentlich zugänglich gemacht.

Auf dieses wie auf die anderen Landgüter trifft zu, was Pfarrer Tilig seinerseits so formulierte: Diese Vorwerke sind durch Lustpflanzungen, Alleen, Durchsichten und viele zum Teil prächtige Gärten dargestellt verschönert, daß man Oberneuland, nicht sogar uneben, das Bremer Paradies zu nennen pflegt.

[MAP KLEIN 16914]