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Tierische Verstärkung.

30 neue Meisenkästen sollen an ausgewählten Eichen im Bremer Westen den Eichenprozessionsspinner stoppen. Wie das? Ganz einfach: Meisen finden Eichenprozessionsspinner lecker. Deswegen können sie uns helfen, die schädlichen Raupen zu bekämpfen.

Mit dieser Aktion finden die Singvögel nicht nur einen geschützten Lebensraum in der Stadt, sondern ganz nebenbei auch noch einen leckeren Happen.

Vögel verteilen Samen und sorgen so für die Ausbreitung von Pflanzen, fressen unbeliebte Insekten, machen gute Laune und sind massiv wichtig für ein funktionierendes Ökosystem. Deswegen haben Mitarbeiter vom Umweltbetrieb Bremen 2022 die ersten 20 Meisenkästen an ausgewählten Eichen in Oslebshausen angebracht, zehn weitere folgten 2023.

Dahinter steht das Anliegen, einen Zufluchtsort und Brutplatz für die zurückgehende Population zu schaffen. Damit die jungen Vögel vor dem Verkehr sicher sind, sind die Kästen zu der von der Straße abgewandten Seite aufgehängt worden. In zwei bis vier Meter Höhe sollen es auch Räuber wie Katzen oder Marder schwer haben, sich an den jungen Tieren zu vergreifen. Erste Beobachtungen zeigen, dass die Kästen gut angeflogen werden.

Nebenbei ist die Aktion auch ein Experiment, denn Meisen wird eine besondere Vorliebe für die Larven des Eichenprozessionsspinners nachgesagt. So wurden die Meisenkästen gezielt an den Eichen angebracht, an denen im vergangenen Jahr Eichenprozessionsspinner vorkamen.

Ob das Experiment funktioniert, ist abschließend noch nicht zu sagen, denn der Befall von ES ist von vielen Faktoren, auch der Witterung, abhängig. Tatsächlich ist bis Dato kein neuer Befall vorgekommen.