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„Wo sie ruhen“- berühmte Grabstätten per Smart-Phone erkunden

"Ich wollt´ ich wär ein Huhn" kennt fast jeder, aber wer weiß schon, wo der berühmte Interpret dieses Gassenhauers seine letzte Ruhe fand. So ähnlich verhält es sich mit vielen anderen bedeutenden Persönlichkeiten, die ein Stück Geschichte geschrieben haben und deren Wirken langsam in Vergessenheit gerät.

Das bundesweite Projekt www.wo-sie-ruhen.de greift die die kulturelle Bedeutung der Friedhöfe auf und lässt Geschichte lebendig werden- auf unterhaltsame und lehrreiche Weise. Seit dem 3. November 2014 ist es möglich, sich per Smartphone zu insgesamt 1007 Gräbern berühmter Persönlichkeiten führen zu lassen, in 16 Bundesländern, auf 37 Friedhöfen.
Auf audiovisuellen Rundgängen werden die besonderen Geschichten der Gräber und der Menschen, die dort bestattet sind erzählt. Suchen ist dabei nicht erforderlich: eine Karten-Navigation gehört zum Service des Leitsystems und führt von Grab zu Grab.

Auf dem Bremer Friedhof Riensberg wurden mit Hilfe des Landesamtes für Denkmalpflege 25 Gräber in das Leitsystem aufgenommen. Wer sich auf diesen Rundgang begibt, spaziert nicht nur über einen der schönsten und ältesten Parkfriedhöfe Bremens, sondern wird am Ende auch ein ganzes Stück schlauer sein. Hier erfährt der interessierte Besucher Wissenswertes über Menschen, wie die Bremer Frauenrechtlerin Ottilie Hoffmann oder Bremens Bürgermeister Wilhelm Kaisen, über den berühmten Astronom Wilhelm Olbers oder den Commedian Harmonist Sänger Harry Frommermann, dessen bewegtes Leben weitaus mehr als das besagte Lied mit dem Huhn hervorgebracht hat. Jede der 25 Persönlichkeiten hat die Geschichte auf ganz unterschiedliche Weise geprägt. Sowie die Grabmäler die Friedhofskultur. Ebenso pompös wie bescheiden, ebenso beeindruckend wie unauffällig erzählen sie Sinnbilder der Trauerkultur und des gesellschaftlichem Wandels.

Die anschaulichen Kurzportraits, verfasst von den Bremer Autorinnen Gerda Engelbracht und Andrea Hauser werden hörenswert von dem Schauspieler und Rezitator Hans-Jürgen Schatz vorgetragen. Rundgang und Texte sind kostenlos abzurufen bei www.wo-sie-ruhen.de, über die QR Codes an den Friedhöfen, über eine APP oder einfach über die Web-Seite.

Wer nach dem Rundgang auf dem Friedhof Riensberg noch andere berühmte Grabstätten erkunden möchte, auf den warten bundesweit noch weitere 983 Gräber, die auf der Webseite vorgestellt werden.

Finanziert wurde dieses Projekt mit Mitteln der Bundesbeauftragten für Kultur ud Medien (BKM), Projektträger ist die Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe in Berlin Brandenburg.