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Holzbrücke in einem Park

Parkpflegekonzept für Knoops Park

Es wundert nicht, dass der weitgereiste Industrielle Baron Ludwig Knoop sich diesen Ort an der Lesum für sein Landgut aussuchte. Schon damals galt das Hochufer über der Lesum mit dem herrlichen Blick über die Lesumlandschaft und die Weite des Oldenburger Landes als begehrte Wohngegend.

Nach zwei Weltkriegen, Teilsanierungen, Abrissen und Umbauten hat der ehemalige Park des Barons Ludwig Knoop viel erlebt und doch nichts von seiner Schönheit eingebüßt.

Bei genauerem Hinsehen stellt man jedoch fest: Knoops Park ist in die Jahre gekommen. Wege, Treppen und Mauern sind sanierungsbedürftig, Vegetationsflächen überwuchert, historische Strukturen zum Teil verschwunden, der See ist verschlammt. Um die landschaftliche Schönheit des denkmalgeschützten Parks auch in Zukunft zu erhalten, erstellt der Umweltbetrieb Bremen ein Parkpflegekonzept. Es regelt alle zukünftigen Aspekte im Umgang mit den historischen, ästhetischen und pflegerischen Belangen des Parks.

Geschichte des Knoops Park

Im Jahr 1859 kaufte Baron Knoop das Landgut »Mühlenthal« und ließ wenige Jahre später das Schloss Mühlenthal im englischen Tudorstil errichten (1868-71). Um das Gebäude herum wurde der berühmte Landschaftsgestalter Wilhelm Benque tätig, dem die Bremer auch den Bürgerpark verdanken.
Er schuf einen weitläufigen Landschaftspark mit wunderschönen Ausblicken und Fernsichten.
Viele der Gehölze, die dem Baron aus aller Welt zugetragen wurden, wie Maulbeer- und Mammutbaum, Gurken-Magnolie und Kaukasische Flügelnuss haben sich zu prächtigen Bäumen entwickelt.

Doch im Gegensatz zum Wachstum der Bäume, schrumpften die notwendigen finanziellen Mittel zur Unterhaltung des Parkes infolge der Rezession der 1920er Jahre drastisch zusammen. 1939 ging der Park in den Besitz der Gemeinde Lesum über und wurde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 2011 wurde der Park als eine der bedeutendsten Schöpfungen Benques unter Denkmalschutz gestellt.
Benque hatte den Park damals als natürlichen Landschaftspark angelegt. Viele der historischen Strukturen sind noch erhalten, viele aber auch im Laufe der Zeit durch Bebauung usw. verlorengegangen.

Kernpunkte des Parkpflegekonzeptes

Nun sitzen Umweltbehörde, Umweltbetrieb, Gartendenkmalpflege und der Förderverein Knoops Park an einem Tisch, um mit dem Parkpflegekonzept alle Anforderungen und Interessen miteinander zu vereinen. Zum einen sollen die noch vorhandenen landschaftlichen Elemente des Parkes geschützt werden, zum anderen wird geprüft, inwieweit die verloren gegangenen Strukturen wieder hergestellt werden können. Das betrifft Wege, Mauern, Brücken, Sichtbeziehungen, Plätze, Ausstattung und nicht zuletzt die reiche Vegetation. Das Parkpflegekonzept muss darüber hinaus die Ausgewogenheit

historischer und ästhetischer Belange mit den Bedürfnissen des modernen Parknutzers berücksichtigen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Finanzierbarkeit der zukünftigen Pflege.

Bisherige Maßnahmen

Vermessung
Der erste Schritte zum Parkpflegekonzept ist die Bestandsaufnahme. Im historischen Kernbereich des Knoops Park, dem Grundstück südlich vom Hohen Ufer, hat ein Vermessungsteam Daten über Topografie, Wege, Bauten und Zäune gesammelt.

Baumkartierung
Mit einer Baumkartierung wurde die Vegetationsstruktur des Parkes erfasst, um sich z.B. später bei Nachpflanzungen an den historischen Gehölzvorgaben orientieren zu können oder bei Sanierungsmaßnahmen Rückschlüsse auf die ursprüngliche Planung ziehen zu können.

Wegekonzept
Momentan wird ein Wegekonzept für den südwestlichen Bereich erstellt. Schon im nächsten Sommer sollen Bauarbeiten zur Wege- und Mauersanierung im Bereich der Grotte der ehemaligen Albrechtsburg durchgeführt werden.

Dauer
Die konzeptionelle Arbeit soll bis Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein. Dabei wird vom Umweltbetrieb Bremen ein Katalog von Sanierungs- und Umbaumaßnahmen erstellt.

In welchem Zeitrahmen die Maßnahmen dann durchgeführt werden, hängt von Dringlichkeit, Priorität und Finanzierungsmöglichkeit ab.