Sie sind hier:

Stadtbäume

Warum wir auch fällen müssen

Wie in den meisten Bundesländern beginnt auch in Bremen ab 1. Oktober die Baumfällsaison. Bis zum 28. Februar werden dann in allen Stadtteilen kranke und abgängige Bäume entfernt. Erfahrungsgemäß sind viele Bürger verunsichert, wenn die Fällarbeiten beginnen, weil der Sinn der Baumfällungen für den Laien oft nicht nachvollziehbar ist.

Aber auch unsere Gärtner bewegen sich bei dieser Arbeit oft auf einer Gratwanderung zwischen der Sicherheitsnotwendigkeit und dem Bedürfnis, Bäume zu erhalten. Die vom Umweltbetrieb Bremen durchgeführten Baumfällungen richten sich grundsätzlich nach dem Bremischen Naturschutzgesetz und werden nur zwischen dem 1. Oktober und 28./29. Februar durchgeführt. Nur in besonderen Ausnahmefällen, wie einer starken Gefährdung durch Sturz- oder Bruchgefahr, wird auch außerhalb dieses Zeitraumes gefällt. Der häufigste Grund für eine Baumfällung liegt in der Gefährdung der Verkehrssicherheit.

Wenn Sie wissen möchten, ob in Ihrer Straße Bäume gefällt oder gepflanzt werden, schauen Sie bitte regelmäßig in die Karte der Baumfällungen und Baumpflanzungen.

Unsere Mitarbeiter:innen führen die Baumkontrolle fortlaufend durch, was bedeutet, dass die Karteneinträge regelmäßig aktualisiert werden.

Wenn Sie Fragen zu Baumfällungen haben, wählen Sie bitte unsere Servicenummer 361 79000 oder schreiben Sie uns an Office@ubbremen.de.

Über die Gründe und Notwendigkeiten von Baumfällungen sowie Herausforderungen beim Nachpflanzen lesen Sie bitte hier weiter.

Krankheiten
Klimawandel
Schräglagen
Baumaßnahmen
Herausforderungen bei Nachpflanzungen

Krankheiten

Durch Alter, Krankheit und Verletzungen beginnt der natürliche Abbau des Baumes. Pilze, Parasiten, Risse und Höhlungen schwächen einen Baum oft so sehr, dass er seine Stand- und Bruchsicherheit verliert. Eine Fällung ist dann oft unumgänglich. Astabwürfe oder der Sturz eines Baumes können erhebliche Sach- und Personenschäden anrichten. Für unsere Fachleute ist der Abbau eines Baumes anhand seiner Körpersprache abzulesen, wie z.B. ungewöhnliche Holzanlagerungen, Rippenbildungen am Stamm oder eingefallene Rindenpartien.

Klimawandel

Stürme und Hitzeperioden machen unseren Stadtbäumen vermehrt zu schaffen. Allein der der Sturm „Xavier“ hat im Herbst 2017 über 500 Bäume umgerissen oder so geschädigt, dass sie gefällt werden mussten. Weitere 1200 Bäume wiesen massive Schäden im Kronenbereich und wurden von uns sukzessive aufwändig "verarztet".

Schräglagen

Auch extreme Schräglagen, die in den Verkehrsraum hineinragen, Beschädigungen von Gebäuden oder Wegen können die Verkehrssicherheit gefährden und eine Fällung nötig machen. Wenn möglich und sinnvoll, werden die Bäume durch eine Neupflanzung ersetzt.

Baumaßnahmen

Ein weiterer Grund für Baumfällungen besteht in Straßen- oder Wohnbaumaßnahmen, was in der Regel durch eine Ausgleichspflanzung nach dem Bremischen Naturschutzgesetz kompensiert wird.

Herausforderungen bei Nachpflanzungen von Bäumen

Bremen ist eine grüne Stadt. Derzeit gibt es in der Stadt Bremen rund 75.000 Straßenbäume – übrigens steigt die Anzahl der Straßenbäume seit Jahren kontinuierlich an. Hinzu kommen die Bäume in Parks, Grünanlagen, Friedhöfen und anderen öffentlichen Flächen, das sind nochmal in etwa 90.000 Bäume.

Richtig ist, dass der fortschreitende Klimawandel unsere Stadtbäume herausfordert und die Pflege der Bäume und die Neupflanzung von Bäumen mit mehr Aufwand und Kosten verbunden sind. Wussten Sie zum Beispiel, dass es im Schnitt 5700 Euro kostet, einen Straßenbaum neu zu pflanzen und die ersten fünf Jahre zu pflegen, damit er zu einem prächtigen Baum heranwachsen kann? Hinzu kommt, dass es in einer eng bebauten Stadt wie Bremen häufig zu wenig Platz gibt, damit ein Baum gedeihlich wachsen kann. Muss ein Straßenbaum gefällt werden, weil er krank ist oder nicht mehr sicher steht, kann oft nicht an der gleichen Stelle ein neuer Baum gepflanzt werden. Leitungen in der Erde oder zu wenig Sickerfläche, um den Baum auch langfristig zu bewässern sind nur zwei Gründe dafür.

Der Umweltbetrieb Bremen hegt und pflegt das bestehende Stadtgrün und gewährleistet die Verkehrssicherheit unserer Bäume. Neupflanzungen gehören ebenfalls zu den Aufgaben. Richtig ist, dass derzeit die finanziellen Mittel nicht auskömmlich sind, um alle Aufgaben vollumfänglich umzusetzen. Die finanziellen Mittel, die der Umweltbetrieb Bremen für Baumpflege und Pflanzungen erhält, müssen zum größten Teil für die notwendige Entwicklungspflege von Jungbäumen eingesetzt werden, damit diese sich zu kräftigen Stadtbäumen entwickeln können. Ein weiterer Teil fließt in die Pflege und den Erhalt des Altbaumbestandes. Eine hohe Priorität hat die Herstellung der Verkehrssicherheit.

In den laufenden Verhandlungen für den Doppelhaushalt 2024/25 setzt sich die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft dafür ein, dass mehr Geld für Bremens Bäume bereitsteht. Außerdem hat das Umweltressort einen Antrag auf Bundesförderung gestellt, der die Neupflanzung von mehreren hundert Stadtbäumen absichern soll.