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Stadtbäume

Wie wir sie pflegen

Unsere Baumexpert:innen führen das ganze Jahr über Pflegemaßnahmen an Bäumen durch. Zur Baumpflege gehören z.B. Kronenregenerationsschnitte zum Erhalt der Bäume, oder das Beseitigen von Totholz zur Verkehrssicherung. Das ist nicht nur laut Bundesnaturschutzgesetz zulässig, sondern auch notwendig und sinnvoll. Die Pflegeanforderungen von Bäumen sind stark abhängig von der Pflanzenart.

Viele Bäume können sich erst zu Beginn der Vegetationszeit oder im belaubten Zustand gut gegen Eingriffe abschotten, was bedeutet, dass die Wundheilung des Baumes besser verläuft. Aus diesem Grund führen wir Baumpflege- oder Sicherungsarbeiten auch im belaubten Zustand durch.

Tierfreund:innen müssen sich aber keine Sorgen machen: Grundsätzlich schneiden unsere Gärtner:innen keine Bäume, in denen Vögel, Fledermäuse oder andere geschützte Tiere ihr Zuhause haben oder es werden geeignete Schutzmaßnahmen für die Tiere getroffen. Fledermäuse werden umgesiedelt, Spechthöhlen werden erhalten, in dem ausreichend Schnittabstand gehalten wird. Alle Maßnahmen werden mit dem Artenschutz Im Ressort der Umweltsenatorin abgestimmt.

> Baumkontrolle - Für Ihre Sicherheit
> Baumerhalt - Jeder grüne Riese ist es wert
> Zarte Rinde - Schutz vor Verdunstung und Sonne
> Durstige Bäume - So wird bewässert
> Habitaträume - Ein Zuhause für Insekten
> Bunte Punkte? Keine Panik!

Baumkontrolle - für Ihre Sicherheit

Umstürzende Bäume und ausbrechende Äste können großen Schaden anrichten, deswegen liegt die oberste Priorität unserer gärtnerischen Arbeit bei der Verkehrssicherheit. Baumkontrollen werden regelmäßig das ganze Jahr über im belaubten und unbelaubten Zustand durchgeführt.

Werden dabei Bäume ermittelt, die nicht mehr standsicher oder bruchgefährdet sind, müssen sie gefällt werden, so Leid uns das oft tut. Dem gehen aber gründliche Untersuchungen voraus, die in unterschiedlichen Phasen verlaufen. Am Anfang steht die visuelle Kontrolle, bei der zunächst Krone, Stamm, Wurzelbereich und Blattaustrieb nach Auffälligkeiten begutachtet werden. Sie weisen auf holzzerstörende Pilze, Parasiten oder andere Krankheiten hin. Dabei kann es auch vorkommen, dass bereits kranke Bäume, deren Schadbild im Inneren liegt, äußerlich völlig unauffällig, bzw. gesund wirken.
Gibt es einen Verdacht bzw. Symptome, wird der Baum genauer auf Stand- und Bruchsicherheit untersucht, teilweise mit Schalltomographen, Bohrwiderstandsmessungen oder Zugversuchen.

Vitalitätsschwächen können durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden, wie zum Beispiel holzzersetzende Pilze und Viren, aber auch Schädlinge (wie der Eichensplintkäfer), Bodenverdichtungen (durch Baumaßnahmen und parkende Fahrzeuge) oder Wurzelverletzungen (durch Aufgrabungen). Auch Umwelteinflüsse oder die durch den Klimawandel hervorgerufenen Trockenperioden schwächen einige Bäume nachhaltig.

Unsere Baumkontrolle richtet sich nach den Richtlinien der FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V.), auch unsere Baumkontrolleur*innen und Baumpfleger*innen sind entsprechend der FLL-Anforderungen geschult.

Baumerhalt - Jeder grüne Riese ist es wert

Die ersten Zeichen einer Vitalitätsschwäche erkennen unsere Baumkontrolleure an Symptomen, wie einem verringertem Laubwuchs, Totholz im Kronenbereich oder daran, dass der Baum kaum noch junge Triebe ausbildet.

Der Mangel an Vitalität bedeutet aber keinesfalls, dass ein Baum gefällt werden muss. Auch einen „kranken“ Baum erhalten wir so lange, bis er seine Standfestigkeit verliert. Das kann viele Jahre dauern. Wenn weitergehende Untersuchungen notwendig sind, schalten wir bei besonders wertvollen und standortprägenden Bäumen zusätzlich Gutachter ein.

So wird den alten Bäumen geholfen: Bei alten und ortsbildprägenden Bäumen werden mit Seilen und Gurten Kronensicherungen vorgenommen, um den Baum zu erhalten. So wird die Windlast verringert und der Baum gewinnt an Stabilität.
Baumschutzbügel schützen die Bäume vor Anfahrtschäden, Bodenverdichtungen und Wurzelverletzungen.

Zarte Rinde - Schutz vor Verdunstung und Sonne

Vielleicht haben Sie sich auch schon mal gefragt, warum die Stämme mancher Bäume weiß angemalt sind. Der Grund: Auch Bäume können einen Sonnenbrand bekommen! Besonders junge Exemplare neigen im Frühjahr, wenn die pralle Sonne auf die Rinde knallt, zu Sonnennekrosen. Dann platzt die Rinde auf und der Baum geht ein. Besonders Buchen sind anfällig gegen Sonnenlicht. Hier werden oft auch erwachsene Bäume bestrichen, wenn in Umfeld der Buche ein schattenspendender Baum gefällt wurde.

Die Farbe hat aber auch noch eine weitere Funktion: Jungbäume können oft nicht ausreichend Wasser über die Wurzeln aufnehmen und neigen schneller zum Austrocknen. Zwischen Holzteil und Rinde befindet sich das Kambium, die einzige Zellschicht des Baumes, durch die er wächst. Die weiße Farbe verhindert, dass die Jungbäume zu schnell ihre Flüssigkeit verdunsten.

Durstige Bäume

Bei der Bewässerung unserer Stadtbäume kommt es darauf an, ebenso effektiv wie schonend mit der wertvollen Ressource Wasser umzugehen. In Bremen stehen gut 225.000 städtische Bäume. Der Focus bei der Bewässerung richtet sich auf die Jungbäume, deren gesunde Entwicklung entscheidend für den späteren Baumbestand ist.

Jungbäume, d.h. frisch gepflanzte Bäume, werden mit einem Gießring versehen, damit das Wasser bei der Bewässerung direkt an die jungen Wurzeln gelangt und nicht in die Umgebung versickert. Große Mengen Wasser können in relativ kurzer Zeit in tiefere Substratschichten eindringen.

Jungbäume werden vom Tag ihrer Pflanzung an fünf Jahre lang regelmäßig mit mindestens 150 Liter pro Bewässerungsgang gewässert. Die Intervalle sind abhängig von der Witterung und dem Standort. Im Durchschnitt sind 20 Bewässerungsgänge pro Jahr erforderlich; je nach Witterung können es aber auch mehr oder weniger sein.

Durch die vermehrten Trockenperioden leiden inzwischen auch eingewachsene Bestandsbäume und sogar Altbäume, die in der Regel tief genug Wurzeln, um sich aus dem Grundwasser zu versorgen, an Hitze und Trockenstress.

Der Umweltbetrieb Bremen hat 500 stadtbildprägende Bäume ermittelt, die künftig bei extremer Trockenheit für eine Bewässerung vorgesehen sind.

Habitaträume - Ein Zuhause für Insekten

Muss ein Baum aus Verkehrssicherungsgründen gefällt werden, ist er oft noch ein beliebter Platz für Insekten. Wundern Sie sich also nicht über die halbhohen Baumstümpfe, die in der Grünanlage herumstehen – sie sind nicht auf eine Nachlässigkeit zurückzuführen. Vielmehr bieten diese Bäume vielen wichtigen Bestäubern und seltenen Insekten ein Zuhause.

Bunte Punkte? Keine Panik!

Die bunten Markierungen werden oft missverstanden. Sie deuten nicht zwingend darauf hin, dass die Bäume gefällt werden müssen, sondern dienen unseren Mitarbeiter*innen als Orientierung. Sie kennzeichnen z.B. die Bäume, die regelmäßig unter besonderer Beobachtung stehen.