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Bild von einem Laubwald

Der verwunschene Wolfskuhlenpark

In einer Märchenstadt wie Bremen, mutet der Name Wolfskuhlenpark durchaus geheimnisvoll an. Sollte sich hier das Drama um Rotkäppchen abgespielt haben? Oder finden wir hier vielleicht noch irgendwo Spuren der sieben Geißlein? Nein, das nicht gerade, aber Spuren von einem Wolf sind hier tatsächlich zu finden.

Vor langer Zeit soll hier eine Kutsche von Wölfen verfolgt in einen Tümpel gestürzt sein. Um an diese Legende zu erinnern sind im Park dutzende Wolfstatzen zu finden. Die Tatzen sind aus Stahl und stammen von dem Bremer Künstler Werner Henkel, der seit zwanzig Jahren Kunst und Natur miteinander verbindet.

Bremens einzige Graureiherkolonie nistet hier

Es gibt also keinen Grund, sich in diesem verwunschenen Park zu fürchten. Ganz im Gegenteil. Denn obgleich der Wolfskuhlenpark nur etwa 3 ha groß ist, bietet er einige interessante Besonderheiten. Ein Brummen lenkt den Blick nach oben. Aha, ein eiserner Vogel, der vom benachbarten Flughafen startet, schwebt scheinbar direkt über den Baumwipfeln.

Und was ist das? Noch ein großer Vogel. Und der ist ganz leise. Beim näheren Hinsehen entpuppt er sich schnell als Graureiher. Ohne Angst vor möglicherweise doch noch vorhandenen Wölfen, hat sich hier eine einzigartige Kolonie dieser majestätischen Vögel angesiedelt. Mindestens 30 Paare nisten hier. Sie sind im März und April am besten zu beobachten, weil der geheimnisvolle Eichenwald um diese Jahreszeit noch unbelaubt ist und einen guten Blick in den Himmel ermöglicht.

Ein Meer aus Buschwindröschen

Auch Eichhörnchen und Fledermäuse fühlen sich in diesem Park wohl.
Das ist aber noch längst nicht alles. Im Frühjahr Ende März, Anfang April bietet die Vegetation hier eine ganz besondere botanische Sehenswürdigkeit. Auf den ersten Blick erscheint es, als ob der Schnee vom letzten Winter noch nicht weggetaut ist, bei näherem Hinsehen sind dann abertausende von kleinen weißen Blüten zu erkennen, die für dieses Bild verantwortlich sind. Buschwindröschen Anemone nemorosa blühen hier um diese Zeit in überwältigender Blütenpracht. Sie fühlen sich unter dem alten Eichenbestand besonders wohl und werden von den städtischen Gärtnerinnen und Gärtner liebevoll gepflegt.

Geschichte und Lage

Der Wolfskuhlenpark ist ein 3 Hektar großes, von Wanderwegen und Wasserläufen durchzogenes ehemaliges Gehöft. Seine Geschichte im Bremer Ortsteil Kattenturm geht zurück auf einen gleichnamigen Gutshof aus dem 16. Jahrhundert. Da der Park viele Jahre sehr verschlossen und unzugänglich wirkte, so dass sich hier nur wenige Menschen aufhielten, wurde er 2003 grundlegend gestalterisch überarbeitet. Nun laden viele breite und bequeme Wege zu einem erholsamen Spaziergang ein. Gleichzeitig wurde der Park zugänglich gemacht für Freizeit und Erholung. Neuerungen wie Spielbereiche und eine Liegewiese, Sitzplätze am Wasser und ein kleiner Aufenthaltsbereich für Jugendliche wurden integriert, ohne das natürliche Gleichgewicht zu stören.

Mit dem direkt angrenzenden Kleingartengebiet bildet der Wolfskuhlenpark ein großzügiges Naturareal in unmittelbarer Nähe der dichten Bebauung im Ortsteil Kattenturm.

Der Parkeingang liegt unmittelbar an der B 6, der Kattenturmer Heerstraße. Mit der Buslinie 53 hat er eine direkte Verbindung in die Neustadt und von dort aus mit den Straßenbahnen in Richtung Bremer Innenstadt. Auch mit dem Fahrrad ist er gut zu erreichen.

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