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Statue im Grünzug West

Grünzug West

100 Jahre ist es her, seit die Eisenbahn von Bremen nach Burg in der Höhe von Gröpelingen verlegt wurde und auf der ehemaligen Trasse ein kilometerlanger Grünzug entstand. 1953 wurden die ersten Bauabschnitte der Grünzüge Utbremen (von der Bornemacher bis zur St. Magnus-Straße) und West (Morgenlandstraße/Ohlenhof) in Angriff genommen. Damit begann ein Prozess, mit dem der erste stadtteilübergreifende Grünzug Bremens Abschnitt für Abschnitt kontinuierlich weiterentwickelt wurde, in Kooperation mit dem Stadtteil und den Anliegern. So entstand im Laufe der Jahre ein Grünzug, der sich über 4,5 Kilometer von Oslebshausen bis nach Walle erstreckt.

Der besondere Wert dieser Anlage ist, dass sie dem Alltagsleben in einem dicht besiedelten Gebiet Freiräume eröffnet. Sie bietet allen Alterklassen und Bevölkerungsgruppen, je nach Bedürfnis, Raum zum Spielen oder Toben, zum Relaxen oder Plaudern. Sie macht die alltäglichen Wege entspannter.
Immerhin verbindet die Grünanlage auf 4,5 Kilometern drei Stadtteile miteinander.

Der Grünzug West spiegelt aber auch die städtische Wirklichkeit Gröpelingens wieder. Neben dem bunten, vielfältigen Leben im Stadtteil, der Menschen mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen und Hintergründen beheimatet, existiert ein Konfliktpotential, dass sich auch im öffentlichen Raum durch Vandalismus, Gewalt und Drogenmißbrauch bemerkbar macht.

Zuletzt wurde die über 50 Jahre alte Grünanlage zwischen der Ritterhuder Heerstraße und Waller Park an vielen Stellen verschönert und modernisiert, um mehr Aufenthaltsqualität herzustellen.

Dazu gehört die Sanierung von Bänken und Sitzbereichen, Neupflanzungen und Pflasterarbeiten. Im Vordergrund der Umplanung der stark in die Jahre gekommenen Grünanlage stand die Sicherheit. Um das düstere Image des Grünzuges West aufzuhellen, war es wichtig, dem Park sämtliche Angsträume zu nehmen und die Voraussetzung für mehr „gefühlte“ Sicherheit und stärkere soziale Kontrolle zu schaffen. Der gesamte Grünzug wurde, auch an den Eingängen, heller und einladender gestaltet. Die Bereiche, die vorher unüberschaubar und düster waren wurden durch die Umgestaltung transparent und übersichtlich, das gilt für die ehemals zugewachsenen, schwer einsehbaren Verkehrsüberwegungen ebenso wie für die dunklen Ecken im Park. Dort, wo hochgewachsene Gehölze die Verkehrssicherheit gefährdeten oder Angsträume erzeugten, wurden sie durch niedrige, blühende Sträucher, blühende Bodendecker, Rasen, Tulpen und Osterglockenpflanzungen ersetzt. Zu dicht wachsende oder abgängige Gehölze wurden entfernt.

Sehenswert ist auf jeden Fall der Skulpturenpark mit den expressiven Plastiken der JVA an der Wischhusenstraße. Dass der Grünzug überhaupt in dieser Durchgängigkeit existiert, abgesehen von den 12 Strassen, die ihn mittlerweile durchschneiden, hat er dem massiven Engagement des ehemaligen Gartenbauamtes, der Ortspolitik und den Anwohnern zu verdanken, die ihn in den fünfzig Jahren seines Bestehens vor den Begehrlichkeiten ehrgeiziger Bebauungspläne geschützt haben.

[MAP KLEIN 16913]